Vor allem die langen Spielzeiten beim Pflug-Cup der HB Ludwigsburg wollten die Württemberligadamen der HSG nutzen, um sich einerseits einer ersten Standortbestimmung zu unterziehen, andererseits um das Zusammenspiel weiter zu verbessern.
Im ersten Spiel gegen die Gastgeberinnen war es vor allem die viel zu lasch agierende Abwehr der HSG verbunden mit einer Vielzahl an technischen Fehlern, die nach 35 Spielminuten zu einem knappen aber völlig verdienten 14:15 Erfolg der HB Ludwigsburg führten. Viel schlimmer als der verpatzte Turnierstart war die Verletzung von Lisa Baumgartl, die noch während des weiteren Turnierverlaufs als Riss des vorderen Kreuzbandes diagnostiziert wurde. Ein bitterer Rückschlag nicht nur für die Spielerin, sondern für das gesamte Team. Wir drücken Lisa für die anstehende OP die Daumen und wünschen Ihr einen raschen Heilungsverlauf.
In der zweiten Begegnung gegen den ASV Dachau (Bayernliga) zeigte sich die HSG deutlich aggressiver in Abwehr wie Angriff. Daraus resultierte ein bis zur 20. Spielminute ausgeglichenes Spiel. Erst in den letzten Spielminuten gelang es dem späteren Turniersieger sich deutlicher abzusetzen. Am Ende zwar eine 19:15 Niederlage gegen die Bayern aber nach deutlicher Leistungssteigerung zeigte sich das Trainergespann Hirschmann/Baumgärtner trotzdem zufrieden.
Im dritten Spiel gegen die Mannschaft Würm-Mitte war eine weitere Leistungssteigerung zu erkennen. Ein möglicher Sieg wurde erst am Ende verspielt, nicht zuletzt der vielen Auswechslungen geschuldet. »Uns ist es wichtiger allen Spielerinnen ausreichend Spielzeiten zu geben, als auf Teufel komm raus auf Sieg zu spielen. Dafür gibt es bei der anstehenden Pflichtspielrunde noch ausreichend Möglichkeit«, so Trainer Stefan Hirschmann nach Spielende.
Im vierten und letzten Spiel gegen den Ligarivalen SG Burlafingen-Ulm (Württembergliga Staffel Süd) zeigte das Team erstmals eine von Beginn an konzentrierte Leistung und belohnte sich am Ende mit einem klaren und nie gefährdeten 19:14 Erfolg.
TSV Bönnigheim wird seiner Favoritenrolle gerecht
Am Sonntagnachmittag war die HSG dann beim Baden-Württemberg Oberligisten TSV Bönnigheim zu Gast. Von Beginn an spielten die HSG Mädels beherzt auf und behielten im ersten Drittel, gegen den letztjährigen Vierten der BW Oberliga, sogar knapp die Oberhand. Zwischenstand 11:12 Tore.
Im weiteren Spielverlauf zeigte sich dann die Klasse der Gastgeberinnen. Fehler im Angriff der HSG wurde konsequent genutzt. So gelang es den Bönnigheimerinnen, innerhalb weniger Minuten, sich einen komfortablen 5 Tore Vorsprung zu erspielen. Die sichtlich schwindenden Kräfte der HSG-Mädels ließen diesen Vorsprung bis Spielende auf 10 Tore anwachsen.
Trotz der am Ende deutlichen Niederlage war es ein ordentliches Spiel, bei dem am Ende viele Dinge gut umgesetzt werden konnten.
Insgesamt hat das Wochenende gezeigt, dass noch viel Trainingsarbeit vor uns liegt, die HSG aber auf dem richtigen Weg ist. Bedenkt man, dass sich mit Kathrin Egenhofer, Ann-Katrin Müller und Nurten Epple gleich drei Stammkräfte der HSG, schwangerschaftsbedingt, für die Runde 2016/2017 abgemeldet haben und jetzt auch noch Lisa Baumgartl verletzungsbedingt für längere Zeit ausfallen wird, kann man mit der gezeigten Leistung durchaus zufrieden sein.
Mit Simone Steinbach, Amanda Tusch, Fiona Philipp und Hannah Walther stehen außerdem gleich vier vielversprechende A-Jugendspielerinnen im erweiterten Kader der 1. Mannschaft. Im Training sind die Mädels bereits jetzt schon eine feste Größe. Zug um Zug sollen sie an den Spielbetrieb der Aktiven herangeführt werden mit dem klaren Ziel, sie fest in den Kader der Württembergligadamen zu etablieren. Diesen Weg will die HSG konsequent weiterverfolgen.
Am Dienstag steht bereits der nächste Test gegen den TV Nellingen 2 (Württembergliga Süd) an. Die Nachwuchsmannschaft des TV Nellingen gilt als einer der heißen Aufstiegskandidaten in die BW Oberliga der kommenden Saison.