Männer 2 – TSV Affalterbach | 26:23 (13:11)
Das Spiel, mit dem Angstgegner
Null Siege, Zwei Unentschieden, Fünf Niederlagen und ein Spiel, dass wegen dem Start der Coronapandemie nicht ausgespielt wurde. Eine Tordifferenz von 171 zu 211, macht 24,43 Tore pro Spiel und 30,14 Gegentore im Schnitt. Seit der Gründung der HSG Strohgäu im Vorfeld zur Saison 2014/15 (zumindest im Aktivenbereich der Männer) hat die Männer 2 noch nie gegen den TSV Affalterbach gewinnen können. Nicht umsonst waren die Landkreis-Ossis als Angstgegner verschrien.
Doch die Männer kamen nicht mit Angst am Samstag zum Primetime-Spiel um 20 Uhr, nein. Sie hatten eine breite Brust und Bock, dem Fluch ein Ende zu setzen. Auch die Zuschauer in der Felsenberghölle machten mächtig Lärm, es waren ja auch laut Spielbericht 345. Diese schaurig gute Atmosphäre wurde nochmal verstärkt durch unseren Hallensprecher Jonas Braiger, der nach dem Frauenspiel im Vorfeld einfach das Mikro in der Hand behielt. Vielleicht war Harz rangekommen und er bekam es nicht weggelegt, vielleicht ist es auch inzwischen einfach mit ihm verschmolzen und er und das Mikrofon sind Eins geworden. Man kann nur rätseln.
Die Marschroute von Trainerteam Suche/Maier war klar: Zur Not holen wir uns mal hinten eine Zeitstrafe ab und setzten ein Statement, bevor da einer unberührt durchläuft. Und wie aufmerksame Pfadfinder, die sich durch das dichte Dickicht der deutschen Donau-Iller Region pflügen, folgte man der Route von Beginn an. Insgesamt elf Zeitstrafen waren die Folge eines ruppigen Spiels. Zu Beginn taten sich die Männer schwer, besonders offensiv spielte man wie ein fauliger Apfel: Mit dem Wurm drin. Ein früher 2:0 Rückstand wurde aber ebenso schnell wieder egalisiert. In der Folge spielte sich ein offener Schlagabtausch auf der Platte ab. Das Einzige was wirklich im Angriff funktionierte, waren kluge Sperren, die die Gegner immer wieder zum Kotzen brachten. Bis fünf Sekunden vor der Pause konnte sich kein Team mit mehr als einem Tor absetzen. Erst Benni Schönemann brachte Momente vor dem Halbzeitpfiff die 13:11 Führung für die Hausherren. Er agierte wie ein furchtloser Wasenbesucher in der Geisterbahn, er schreckte vor nichts zurück. Nur am 7-Meter-Strich wirkte er, wie auch der Rest der Mannschaft, wie in Schockstarre. Die magere Strafwurf-Ausbeute brachte alle Beteiligten zum Grausen.
In der Pause war klar: Wir müssen genau so weiter machen und dürfen jetzt nicht den Kopf abschalten. Genau das machten die Herren in grau. Dank schnellen Toren setzte sich das Team mit vier Toren ab und gab diese Führung auch nicht wieder her. Zwischenzeitlich konnte die Mannschaft sogar eine Sechs-Tore-Führung verbuchen, doch je später die Spielzeit wurde, desto weniger wurden die Kräfte der HSG. Die Affalterbacher kamen nochmal unheimlich nah heran, erzielten fünf Minuten vor Spielende das 24:22. Doch Angst hatte weiterhin niemand. Am Ende spielte man die Zeit runter und brachte, auch dank eines überragenden Kay Schneiders, der kurz vor Ende noch einen 7-Meter plus Nachwurf parierte, den 26:23 Sieg heim.
Jetzt haben die Männer 2 eine Woche spielfrei, ehe es dann am 22. Oktober gegen die alte bekannte vierte Truppe aus Ditzingen geht, am Sonntag um 18.30 Uhr vor heimischem Publikum.
Bingewatchen jetzt erstmal Scary Movie 1-5:
Im Tor: Moritz Benz, Kay Schneider
Im Feld: Niklas Braiger (1), Jonas Stöckl (1), Finn Stöckl (4/1), Samuel Schnabel (3), Henrik Becker, Roman Krause (3), Tim Maier (6/1), Benjamin Schönemann (7), Nico Scheller, Nico Stöckl (1), Florian Kappel, Mario Hellmann
Auf der Bank: Juri Maier, Oliver Suche