Männer 1 – TSV Oberriexingen | 42:21 (16:9)

15 Haseltore für Aschenbrödel

Der Advent ist die Zeit von Besinnlichkeit, Familie und mäßig verkohlten Kokosmakronen von Tante Moni, von denen man aus Höflichkeit eine probiert, gequält lächelnd die Kochkünste lobt und anschließend den kompletten Haufen ohne übertriebene Vorsicht in der hinteren Ecke des Kekstellers ablagert, wo diese bis Mitte Januar eine gleichmäßig staubgraue Glasur entwickeln und anschließend ihrem rechtmäßigem Verwendungszweck in Form der Restmülltonne anheimfallen. Der Advent ist außerdem die Zeit, in der die M1 dieses Jahr gegen Oberriexingen antreten durften.

Ein Blick auf die Ausgangssituation vor Spielbeginn: An der Tabellenspitze waren mit Bietigheim, Ludwigsburg und der HSG drei Teams nach Minuspunkten gleichauf, während die Gäste sich im unteren Mittelfeld häuslich eingerichtet haben. Gegen die notorisch ersatzgeschwächten Oberriexinger bestand Siegpflicht – erst recht, weil den Strohgäuer Jungs pünktlich zu Weihnachten ein Messias in Form von Nils Schäufelin erschienen war, der nach seinem Kreuzbandriss und exakt 14 Monaten Pause zum ersten Mal wieder im Kader stand. Nicht, dass die HSG einen Messias angesichts der sportlichen Lage nötig gehabt hätte, aber was man hat, das hat man.

Die ersten Minuten der Partie begannen furios, nach einer Minute und vier Sekunden netzte die HSG bereits zum 2:0 ein. Die Marschroute war klar, die Gäste sollten mit Tempo möglichst schnell auf Abstand gebracht und totgelaufen werden. Die folgenden Angriffe passten da allerdings nicht so recht ins Gesamtkonzept. Ein 7:5 nach knapp 15 Minuten war eigentlich zu wenig, die erste Auszeit auf Strohgäuer Seite war nötig. Vor allem vorne ließ man einige freie Würfe liegen (Wir kommen später nochmal darauf zurück, keine Angst). Die Gäste wehrten sich mit Kräften und einigen zumindest unorthodoxen Spielzügen (Namen der Kombinationen: Ori, Ori und Ori), konnten sich aber nur teilweise gegen die Strohgäuer Superspitzenspeedsprinterei stemmen. Immerhin: Schon nach zwanzig Minuten den Kempa auf Halb überhaupt anzusetzen verdient sich unseren Respekt. Nach dreißig Minuten kam man so Zumma Zummarum auf einen 16:9-Zwischenstand. Komfortabel, aber angesichts der zeitweisen spielerischen Überlegenheit eigentlich zu wenig.

In Halbzeit Zwei änderte sich zunächst wenig. Die HSG rannte, scheiterte jedoch immer und immer wieder frei vor dem Tor am Oberriexinger Schlussmann. Einzig Marcus Haselbauer ließ sich von der kollektiven Abschlussschwäche nicht anstecken und netzte munter weiter ein. Mit insgesamt 15 Treffern über 60 Minuten stellt er damit den ligaweiten Bestwert für „Meiste Tore in einem Spiel“ ein – er teilt sich diesen Titel nun mit Marcus Haselbauer von der HSG Strohgäu, der gegen Kornwestheim ebenfalls 15 Buden zauberte.

Der Rest der Mannschaft fand erst später wieder Gefallen am erfolgreichen Abschluss. In den letzten zehn Minuten traf das Team zwölf Mal, die Ausdauer der Gäste war engültig aufgebraucht. Schlussendlich erspielt sich die HSG so einen verdienten 42:21-Sieg, bleibt in der engsten Spitzengruppe und verabschiedet sich in die Winterpause. Handballerisch wird die Mannschaft jetzt erst am H3K-Turnier wieder in Erscheinung treten, der Bezirksklassenalltag startet wieder am 12. Januar mit dem Spitzenspiel gegen die HB Ludwigsburg in Eglosheim. Frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und immer noch alle zehn Finger nach Silvester wünschen die M1.

Es spielten:
Im Tor: Heiko Günther, Yannick Thiebes
Im Feld: Moritz Bausch (2), Kevin Baumert (2), Marcus Haselbauer (15/3), Nils Schäufelin (1), Julian Kläger (5), Jonas Stöckl, Marco Weber (1), Benedikt Bauer (5), Patrick Kern (2), Sergio Santos Caballero (7/2), Tobias Gröner (1), Sebastian Zink (1)
Bank: Heiko Schöck, Marco Goll, Fabian Schäfer, Sascha Rollinger

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