HSG Strohgäu | Männer 1

Männer 1 – SV Salamander Kornwestheim III | 25:24 (12:9)

Musikempfehlung für diesen Beitrag: Oberkrainer Volksmusikanten - Bierzelt-Polka

AMPHIBIERZELTSTIMMUNG

Am letzten Wasenwochenende fanden sich die M1 zum großen Handballnachmittag in Schwieberdingen ein. Logenplatz in der ersten Reihe, entspannt um 16:00, darauf ein Prosit der Gemütlichkeit. Zu Gast waren die auf original Salamanderschuhen hergestapften Kornwestheimer, die in ihrer blau-weißen Spieltracht eher Richtung München zu tendieren schienen. Zünftig wars allemal, also rein ins Zelt und rauf auf die Bänke.

Heiko war als Haus- und Hoflieferant sämtlicher Bierzelte noch so in Euphorie, dass er sich direkt in einen Rausch trank, nein pardon, spielte. Fast neun Minuten lang ließ er sich keinen einschenken, denn sowas macht der Chef nur selbst, und man spart sich das Bediengeld. Allerdings lernten die Gäste bald, wie sie der HSG den Vorsprung und die angesparten Moneten aus der Sporttasche ziehen konnten. Mit amphibisch-lurchiger Glitschigkeit flutschten die Kornwestheimer bald schon durch die Strohgäuer Defensive. Die beiden Herren in den leuchtend roten Hemdchen waren vom NABU und bestraften die HSG mehrfach wegen Verstößen gegen den Artenschutz der possierlichen Salamander. Für die kommenden Spiele wünschen wir uns entweder robustere oder wenigstens unbeliebtere Tiere, bei denen es der Allgemeinheit egal ist, wenn man sie mal vermöbelt.

Geschwächt durch Unterzahlen und das wasenübliche Zwischentief irgendwo zwischen dritter und fünfter Maß lurchten sich die Gäste bis auf ein 8:8-Unentschieden heran. Langsam erwachte die HSG wieder aus ihrem taktischen Zwischennickerchen, gönnte sich ein taktisches Zwischenwasser und legte wieder drei taktische Zwischentore vor. Der taktische Zwischenkempa zum Halbzeitpfiff war indes nicht erfolgreich. 

Nach der taktischen Zwischenhalbzeitpause war man soweit wieder hergestellt, aber auch die Gäste hatten die Zeit für ein befeuchtendes Bad im nächstgelegenen Tümpel genutzt und wanden sich agil zurück aufs Spielfeld. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen tauschte man Tor um Tor und Bierkrug um Sumpfwasser, ohne dass sich am Abstand groß etwas tat. Der Mensch steht eben doch noch über den Tieren, auch wenn die NABU-Aktivisten das nicht immer wahr haben wollten und sich durch Platzverweise für die Rechte der Kriechtiere starkmachten. Max Bauer holte sich sogar irgendwann seine dritte Zeitstrafe für amphibophobes Gebahren ab und wurde von den Naturschützern von der Partybühne auf die Zeltloge verwiesen.

Zu Zeltschluss wurde das Spiel dann allerdings doch nochmal wie das Plastikdirndl von amerikanischen Touri-Influencerinnen, die die ganze Bierzelt-Experience sooo amazing and authentic finden, vor dem Sonja-März-Herz Influencerpics schießen und eine Instastory über den Kulturschock posten, dass die Bierbänke "sooo incredibly strong, you can even dance on them with like ten people on them, that's German engineering, oh my gaawd" sind, ehe es sie nach zwei Maß von derselben runterbatscht - etwas knapp. In den letzten zehn Spielminuten lag die HSG nur noch mit einem Puffer von einem Tor und einer Maß in Front. Bis ganz zum Schluss blieb es wie die Schnürung des oben angesprochenen Plastikdirndls - viel zu eng als nötig gewesen wäre. Dank Toren von Marc, Jan und einer 7m-Parade von Rolli, der extra die Daumenmanschette ausgepackt hatte, blieb der Sieg an Ball und Glas aber in der festen HSG-Hand, NABU und Salamanderarmada trollten sich aus dem Festzelt zurück in ihre Feuchtgebiete.

Nach Gockel, Maß und dem ersten Saisonsieg folgt schmalere Kost in der Mundelsheimer Käsbrothalle. Wir sind gespannt, welche bedrohten Tierarten uns dort begegnen werden.

Finden es ohnehin verwunderlich, was Salamander in einem Festzelt wollen:
Im Tor: Heiko Günther, Sascha Rollinger
Im Feld: Kevin Baumert (1), Max Bauer (9/4), Julian Kläger (6), Marko Truta, Fabian Schäfer (1), Marc Maier (1/1), Marco Weber (2), Patrick Kern (1), Nico Kasparovsky (1), Sebastian Zink, Jan Raiser (3)
Auf der Bank: Nils Schäufelin, Reiner Havenith

Männer 1
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