Keine runde Sache
Rund viereinhalb Monate ist es her, seitdem sich die HSG und die TSF im Hinspiel eine wahre Schlacht lieferten. Mit drei Mal rot, ein Mal blau und 33:38 trennten sich die Mannschaften am Ende. Jetzt geht es in der zweiten Begegnung der Saison um 11 Uhr an einem Sonntag für die Männer um die sagenumwobene Wurst.
Noch mit mehr Umdrehungen in der Birne vom Vorabend als Harzflecken auf dem Trikot stehen manche Spieler auf der Platte. Da merkt so Mancher schon beim Einwerfen mit dem runden Leder, dass sich noch einiges im Kopf dreht. Genau so spielt die HSG auch zu Beginn der Partie. Ganz getreu des neuen Songs von AnnenMayKantereit lassen die Ditzinger den Ball kreisen und spielen uns schwindelig. Vor allem der Kreis steht oft freier, als der von 1999 bis 2014 in Deutschland aktive Profifußballer Paul. Auch Offensiv läuft es noch nicht so rund. Das Motto „Das Runde muss ins Eckige“ verstehen die Männer in grau falsch und sind gedanklich wohl schon nach dem Spiel bei der runden Bierflasche im eckigen Kasten.
In der Halbzeit macht Trainer Tränkle die Männer erstmal richtig rund. 16:10 Rückstand, schwache Abwehr, schwacher Angriff und viel Verbesserungspotenzial für Halbzeit zwei. Doch besser wird es nicht. Das Strohgäuer Tor ist rund um die Uhr für die Treffer der Gastgeber geöffnet. Der Angriff knallt weiterhin mehr auf den Torhüter, anstatt in die Maschen. Richtig rund geht es, als Samuel Schnabel zum dritten Mal mit einer Zeitstrafe vom Platz fliegt und sich somit den roten Karton abholt. Das Kartenspiel aus dem Hinspiel wiederholt sich also tatsächlich, zumindest im kleinen Kreis. Am Ende leuchtet eine klare 32:21 Auswärtsklatsche auf der Anzeigetafel auf.
Es gibt also weiterhin drei Dinge, die zu 100 Prozent sicher sind: Der Ball ist rund, das Spiel hat 60 Minuten und die Männer 2 können auswärts nicht gewinnen. Das positive daran: Sie haben jetzt auch kein Auswärtsspiel mehr in dieser Saison. Als nächstes duelliert man sich beim absoluten Kellerduell mit den Heimerdinger Haudegen am kommenden Sonntag um 18:45 Uhr in Hemmingen. Zwei Punkte sind dort Pflicht. Am Dienstag kommt es aber erstmal zur Krisensitzung vor dem Training. Dann setzen sich Trainer und Spieler an den runden Tisch und loten aus, wie man den drohenden Abstieg verhindern kann. Denn die Mannschaft steht weiterhin als Tabellenvorletzter da, gerundet auf eine Nachkommastelle bei mageren sieben Punkten.
Müssen Strafrunden laufen:
Im Tor: Moritz Benz, Moritz Schönemann
Im Feld: Niklas Braiger, Jan Steuer (2), Jonas Stöckl (3), Matthias Habedank (1/1), Samuel Schnabel (1), Roman Krause (3), Nikolas Kienzle (4), Marius Wernke, Nico Kasparovsky (2), Nick Steuer (4), Torben Hauff, Florian Kappel (1)
Auf der Bank: Dirk Tränkle