HSG Strohgäu | Männer 1

HSG Marbach/Rielingshausen 2 – Männer 1 | 27:36 (12:17)

Musikempfehlung für diesen Beitrag: RHP - Wenn es nicht hart ist

WENN ES NICHT HARDTWALD IST, IST ES NICHT DAS PROJEKT

Mit Natur kennen sich die M1 spätestens seit der National-Geografic-Doku über das letzte Spiel gegen Weissach aus. Das Team war also bestens gerüstet für einen Pioniertrip durch Feld, Wald und Flur. Sven Frerichs war extra nicht in der Aufstellung berücksichtigt, damit er zwischenzeitlich schon mal die Gulaschkanone seiner Feldküche laden konnte.

Marsch, Marsch also zur Hardtwaldhalle nach Rielingshausen. Das Gemäuer, Verzeihung, Gehölz präsentierte sich wie bekannt: Alt, Kalt, Mitten im Wald. Auf dem Parkplatz dampften die Holzhackschnitzel, in der Halle höchstens der Atem und der Kessel in der Vereinskneipe einer ominösen Tanja, die vermutlich schon von den Gebrüdern Grimm beschrieben wurde und im Wald auf einsame, brotkrumenspurlegende Kinder wartet.

Hanutamodel Erik Lindemann war nicht im Kader, er machte sich im Unterholz auf die Suche nach dem Hustinettenbär. Matze Habedank hatte böses Bubu am Finger, Julian Kläger ließ sich die Weisheitsbeißerchen entfernen und wird seinen Karrieretraum als 52-zähniger Butterkeks erstmal zu den Akten legen müssen. Stattdessen beglückten Sergio Santos (war tatsächlich mal nicht in Spanien), Jan Raiser (war tatsächlich nicht bei der A-Jugend) und Christopher Bühler (war tatsächlich mal überhaupt da) die M1 mit ihrer Anwesenheit.

In der Kälte kam der HSG-Diesel allerdings nur schwer in Bewegung - zur Verteidigung: Es wurde auch keine Zeit zum anständigen Vorglühen gelassen. Hauptsächlich wurden Lärm und Hitze produziert, bis der Kopf von Kern schon leuchtend rot zu glühen begann. Die erzeugte Leistung hielt sich demgegenüber allerdings in engen Grenzen, das HSG-Spiel hatte weniger PS als ein alter, fußkranker Rückegaul, der morgen in die Leimfabrik kommt.

In der Abwehr fehlte der Zugriff, im Angriff agierte man so hölzern wie die Hallenwandvertäfelung. Zaubermomente waren selten, obwohl Kevin Baumert sogar per Rückhand traf (ob gewollt oder nicht wissen nur die Handballgötter). Auch sonst kam die HSG hauptsächlich über Einzelaktionen zum Erfolg, mal durch Marco Weber ("Macht von einem Mann"), mal durch Max Bauer ("macht die Siebenmeter"), mal auch durch Sergio Santos ("macht sich die Schuhe nicht richtig zu und sieht dafür Gelb"). Ein Spiel mit viel Gefühl, so wie eine leichte Migräne auch ein Gefühl ist. Alles in allem harte Kost für das mitgereiste Publikum, dass die halbe Tribüne füllte. Mit zwanzig Zuschauern war die Hardtwaldhalle ausverkauft.

Immerhin, das Ergebnis wie die Gemüsesuppe von Klimaaktivisten, die ein Museum stürmen - war noch im Rahmen. In der zweiten Hälfte war die Gegenwehr der Hausherren gebrochen, abgesehen von leichten verbalen Unstimmigkeiten wartete eigentlich jeder nur noch auf den Schlusspfiff, der jedoch nicht kommen durfte, ohne dass Bühler sein obligatorisches Saisontor erzielen durfte. Ab jetzt kann er sich wieder fleißig anderen Dingen widmen und einen Actionthriller über das Leben einer moldawischen Einzelhandelskauffrau drehen.

Währenddessen geht es für die HSG am kommenden Wochenende zum letzten Heimspiel des Jahres gegen Ori (ORRRRRII!) weiter. Im Anschluss daran folgt noch der Jahresabschluss in Großbottwar, danach verabschiedet sich die Mannschaft ins Tanzcafe und zu Rolli's Winterzauber in Saschas Garten. Mit Survival im Unterholz kennen wir uns jetzt schließlich aus.

Erkennen sämtliche heimische Baumarten am Geschmack:
Tor: Heiko Günther, Sascha Rollinger
Feld: Christopher Bühler (1), Kevin Baumert (5), Marco Wild (1), Max Bauer (11/6), Jan Raiser (4), Tim Maier (2), Fabian Schäfer (3), Marc Maier, Marco Weber (4), Patrick Kern (2), Sergio Santos Caballero (2), Tobias Gröner (1)
Auf der Bank: Nils Schäufelin, Reiner Havenith, Moritz Bausch

Männer 1
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